Trockenheitsverträgliche Stauden für deinen Garten

Die Sommer werden vielerorts wärmer und Hitzephasen dauern länger an. Gleichzeitig fällt weniger Regen – Zeit für uns Gärtnerinnen und Gärtner über Stauden zu reden, die auch längere Trockenperioden aushalten und dir das ständige Gießen ersparen. Ich erläutere dir zunächst, wie du trockenheitsverträgliche Stauden erkennst und ich habe für dich einige Empfehlungen herausgesucht, die Blüten und Farbe in deinen Garten locken.

Kugeldistel

Blüten und Farbe trotz Trockenheit – geht das? Ja!
Für deinen Garten habe ich einige Stauden herausgesucht, die nicht nur gut mit längeren Trocken-Perioden klarkommen, sondern auch eine gute Ergänzung für deine Bepflanzung sind und deinen Garten bereichern. Du sparst dir damit Zeit und Geld, weil du weniger wässern musst. Außerdem machst du deine Staudenbeete fit für die immer heißere und länger werdende Sommerzeit.

Jede Pflanze benötigt Feuchtigkeit

Vorab: Jede noch so trockenheitsverträgliche Staude braucht ab und an Feuchtigkeit. Jedoch ist der Wasserbedarf sehr unterschiedlich. Während einige Kakteen-Arten sogar mehrere Jahre ohne Wasser auskommen können, benötigen viele unserer heimischen Stauden viel Feuchtigkeit um über die Runden zu kommen. Nicht nur die Art der Pflanze macht einen Unterschied. Auch die unterschiedlichen Standorte haben Einfluss darauf, wie oft du deine Pflanzen gießen musst und ob sie auch einen längeren Zeitraum ohne Regen auskommen. Wichtig ist die Beschaffenheit deines Bodens. Ein durchlässiger und sandiger Boden kann weniger gut das Wasser speichern, sodass dieses schneller verdunstet. Somit trockenen deine Pflanzen schneller aus. Weiterhin ist eine längere Trockenphase für viele Pflanzen auszuhalten, wenn sie nicht in der vollen Sonne stehen. Trockenheit bei gleichzeitig hoher Sonneneinstrahlung halten nur wenige Stauden über einen längeren Zeitraum stand. Der letzte Faktor ist die Verwurzelung im Boden. Stehen die Pflanzen schon länger an ihrem Standort und konnten Wurzeln schlagen, können sie sich besser mit Wasser versorgen, da sie auch Wasser in tieferen Schichten erreichen können. Hast du deine Stauden erst neu gepflanzt, musst du bei den allermeisten Pflanzen auf eine ausreichende Wasserversorgung in der Anwachsphase achten. Beim Gießen all deiner Stauden gilt – besser seltener, aber dafür ausreichend und durchdringend wässern.

Trockenheitsverträgliche Stauden erkennen

Trockenheitsverträgliche Stauden sind keine Seltenheit. Einige von ihnen haben bestimmt auch „unerkannt“ den Weg in deinen Garten gefunden. Neben den durchaus bekannten Sukkulenten, sind auch viele Arten der Wolfsmilch und einige Gräser, aber auch der Lavendel, absolut hitzeverträglich. Falls du dir unsicher bist oder eine Beschreibung für den Standort fehlt, findest du hier die wichtigsten Erkennungsmerkmale für hitzeverträgliche Stauden.
– Harte und derbe Blätter sind ein klares Anzeichen hitzebeständige Stauden. Die festen Blätter sind ein eingebauter Schutz der Zellschicht vor der Sonneneinstrahlung.
– Dicke Blätter, wie bei Sukkulenten, sind ebenfalls ein Schutz vor Hitze. Diese Pflanzen können in ihren Blättern mehr Wasser einlagern und kommen hierdurch mit längeren Trockenzeiten besser zurecht.
– Stauden mit kleinen Blättern verringern ihre Oberfläche und schränken damit die Verdunstung ein.
– Silbrige oder graue Blatt- und Stängelfarben sind oftmals ein Hinweis darauf, dass die Pflanzen Trockenheit aushalten. Die helleren Blätter reflektieren einen Teil des Sonnenlichtes.

Beispiele für hitzeverträgliche Stauden

Sukkulenten

Sukkulenten sind pflegeleichte Bewohner für deinen Garten oder deine Töpfe. Sie können in ihren Blättern ausreichend Wasser für längere Trockenphasen speichern. Zudem sind sie absolut robust und es gibt sie in unterschiedlichen Formen, was ihren Einsatz nicht nur auf Terrakotta-Töpfe beschränkt.
Das Felsen-Fettblatt, sedum cauticola, mit seinen purpurroten Blüten und seiner langen Blütezeit von August bis September ist anspruchslos und auch für nährstoffarmen Boden geeignet. Gleichzeitig ist sie in deinem Garten ein Anlaufpunkt für Bienen und andere Insekten. Mit ihrer geringen Höhe von maximal 15cm und einer ähnlichen Breite eignet sie sich besonders für den vorderen Bereich deiner Staudenbeete.

Blütende Fetthenne

Blütende Fetthenne 

Wolfsmilch

Wenn es opulenter sein soll, kannst du für deine Staudenbeete auf die Wolfsmilch zurückgreifen. Ebenso wie die Sukkulenten gehört auch sie zu den Dickblattgewächsen und hält einiges an Sonne und Trockenheit aus.
Auch bei der Wolfsmilch gibt es eine Vielzahl an Arten. Ich empfehle dir die Gold-Wolfsmilch, Euphorbia polychroma, die durch ihre goldgelb gefärbten Blütenblätter ebenso auffällt, wie durch ihre roten Samenstände. Mit ihrem buschigen Wuchs und ihren aufrechten Blütenständen wird sie bis zu 40cm hoch und rund 50cm breit. Wenn es etwas größer seien soll kann ich dir die Sorte „Ascot Rainbow“ empfehlen. Diese hat auffällig gezeichnete Blüten, einen rötlichen Blattaustrieb und ist auch im Winter ein Blickfang. Sie wird mit ca. 60cm noch ein Stück höher als die Gold-Wolfsmilch.

Wolfsmilch

Wolfsmilch

Mannstreu

Etwas stachelig kommt der Mannstreu, auch Edeldistel genannt, daher. Sie ist eine Staude, die in deinem Garten mit sonnigen und trockenen Standorten super zurechtkommt und die es in unterschiedlichen Arten im Fachhandel zu kaufen gibt.
Ein echter Hingucker unter den Eryngium-Arten ist „Zabels Mannstreu Big Blue“. Die winterharte Distel besticht durch ihre stahlblauen Blüten und ihre Bienen- und Insektenfreundlichkeit. Von Juni bis August kannst du die doldenförmigen Blüten bestaunen, die sich aufrecht rund 70cm über dem Boden erheben.
Mit bis zu einem Meter Höhe ist das Flachblatt-Mannstreu, Eryngium planum, noch ein Stück größer. Es bildet viele kleinere Blütenstände aus, die auch nach der Blüte noch lange einen schönen Fruchtschmuck aufbieten. Diese Edeldistel ist ebenfalls insektenfreundlich und eine heimische Staude für deinen Garten.

Glockenblume

Eine zierliche Sonnenanbeterin mit kleinen Blüten ist die Glockenblume, Campanula. Auch die Glockenblume gibt es in unterschiedlichen Arten und sie ist in der freien Natur auf Wiesen ebenso zu Hause, wie in Hochgebirgen. Somit muss auch beim Einsatz in deinem Garten etwas auf die Art geachtet werden, damit diese auch zum jeweiligen Standort passt.
Eine niedrige Vertreterin, die mit vielen Standorten zurechtkommt und auch für Steingärten geeignet ist, ist „Erinus major“. Mit ihrer geringen Höhe von nur 10cm ist sie zwar eine kleine Vertreterin, bildet jedoch mit der Zeit ein starkes Polster aus. Von Juni bis August sind die kleinen, glockenförmigen, bläulichen Blüten zu bestaunen.Eine höhere Variante ist die Dolden-Glockenblume „Prichards Variety“. Sie wird bis zu 80cm hoch und kann sich bis auf fast einen Meter Breite ausdehnen. Dabei wächst sie locker buschig und trägt von Juni bis August hell-violette Blüten. Die „Prichards Variety“ ist eine echte Liebhaberstaude und ebenfalls sehr bienenfreundlich. Aufgrund der Höhe ihrer Blütenstände benötigt sie jedoch oftmals eine Stütze.

Nahaufnahme einer Glockenblume

Nahaufnahme einer Glockenblume

Natternkopf

Der Gewöhnliche Natternkopf, Echium vulgare, ist eine zunächst rosa, dann blau blühende Staude, die deine Staudenbeete ebenfalls bereichert. Die Wildstaude kommt mit Trockenheit und Hitze gut zurecht und ist ein absoluter Insektenmagnet und bienenfreundlich. Mit ihrer langen Blütezeit von Juni bis September, ihrem dicken und aufrechten Stiel und ihrem Blütenreichtum, sticht die 80cm hohe Staude deutlich in deinem Garten hervor.

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Geschrieben von unserem Gastblogger:
Natalie Bauer/Wildes Gartenherz

Ich bin Natalie Bauer und blogge über mein Gartenleben. Mein Blog heißt „Wildes Gartenherz“. Zu diesem Leben gehören ein Staudengarten, ein Gemüsegarten, zwei Hunde, Hühner in Form von Hennen und einem Hahn namens Han, der meinen Mann nicht mag. Ich bin Gartenverrückt und beschäftige mich ganztätig mit der Gestaltung eines wilden Gartens oder entwickle Garten-Onlinekurse.

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